Ein Pfad schlängelt sich durch eine Berglandschaft. Eine Spitze ragt am Horizont empor. Davor liegt das Kärlinger Haus.
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Autor: Karen Hanne
Fotos: Thomas Hanne

Der Berg zum Schuh

Fantastische Ausblicke oder die sportliche Herausforderung – Gründe, um wandern zu gehen, gibt es viele. Eines kann die Stimmung aber schnell verhageln: Der falsche Bergschuh. Für eine entspannte Runde ist ein schwerer Bergstiefel ebenso ungeeignet wie ein leichter, niedriger Schuh für anspruchsvolle Mehrtagestouren.

Auf dem Gipfel des Großen Arber: Rechts ist noch etwas vom felsigen Gipfel zu sehen. Mittig steht eine private Schutzhütte, im Hintergrund erstreckt sich das Mittelgebirge Bayerischer Wald.

Genusstour: Der Große Arber

Der Große Arber im Bayerischen Wald bietet ein schönes, leicht zu erreichendes Ausflugsziel. Wege gibt es viele und sie reichen von Forststraßen bis hin zu steinigen Pfaden. Wer schnell oben sein will, startet an der Talstation der Arber-Bergbahn und folgt breiten, geschotterten Wegen vorbei am Berghaus Sonnenfels bis zum Gipfel. Unterwegs locken einige Einkehrmöglichkeiten und oben bietet sich bei gutem Wetter der Ausblick über den umliegenden Bayerischen Wald mit seinen Gipfeln. Rund um den Arber bietet ein Netz aus Wanderwegen außerdem die Möglichkeit, die Runde beliebig auszuweiten. Der kleine Arbersee lässt sich zu Fuß gut erreichen und ist ein schönes Motiv für Landschafts-Fotografen.

Für solche Wandertouren bietet der HAIX Black Eagle Adventure 2.2 GTX Low als Trekking- und Trail-Schuh ausreichend Stabilität. Die mehrlagige Sohle verfügt über ein stollenähnliches Profil. Ein Doppelkern aus PU sorgt für langfristige Dämpfung der Schritte. Er schützt aber auch vor spitzen Steinen, die sonst schmerzhaft durch die Sohle spürbar wären. Das Smart Lace System mit flexiblen Schnürsenkeln gibt ausreichend Halt, um auch die letzten, felsigen Meter zum Gipfelkreuz meistern.

Damit ein Bergschuh lange hält und funktionell bleibt, ist die richtige Pflege wichtig. Egal, ob Textil oder Leder. Um das Obermaterial wasserabweisend zu halten und gleichzeitig zu schützen, bietet sich die Behandlung mit einem Imprägnier-Spray an.

Blick über das Steinerne Meer, Felsen ziehen sich durch die Ebene, zwei Wanderer gehen zu einer Hütte, die noch weit weg ist.

Ambitionierte Wanderung: Das Steinerne Meer

Von Hütte zu Hütte geht es tief in die Berge, weit weg von Straßen und Seilbahnen. Wer nicht gleich eine ganze Woche unterwegs sein will, kann drei Tage durch das Steinerne Meer zwischen Berchtesgaden und Österreich wandern. Beim Aufstieg über das Riemannhaus sind Fitness und Trittsicherheit gefordert. Einmal in der Hochebene angekommen, geht es zur ersten Übernachtung im Ingolstädter Haus. Am nächsten Tag folgt ein Abstecher zum Kärlingerhaus und dem malerischen Funtensee, einem traditionellen Enzian-Erntegebiet. Übernachtet wird auf dem Riemannhaus, am dritten Tag erfolgt der Abstieg über die Aufstiegsroute. Die Runde ist anspruchsvoll, bietet aber neben der einzigartigen Landschaft die Möglichkeit, den Sonnenaufgang in den Bergen zu genießen. Ambitionierte Bergsteiger haben zudem die Möglichkeit, den Großen Hundstod zu besteigen und bei klarem Wetter einen Blick auf die Watzmann-Südwand zu erhaschen.

Mit einem höheren Schaft eignet sich der HAIX Black Eagle Nature GTX Mid immer dann, wenn die Wege weiter und die Aufstiege steiler werden. Der mittelhohe Bergschuh bietet einen Kompromiss zwischen Gewicht und Stabilität. Damit sind auch Pfade über Gestein und Geröll machbar, denn der Schaft schützt vor scharfen Kanten auf. Das Nubuk-Leder ist robuster als textile Materialien und passt sich mit der Zeit der Fußform an.

Damit ein funktioneller Bergschuh wirklich atmungsaktiv und komfortabel sein kann, ist es wichtig, die richtigen Socken zu tragen. Baumwolle, die schnell feucht wird und langsam trocknet, ist beispielsweise eher ungeeignet. Besser sind Socken aus schnell trocknenden Synthetik-Fasern mit Wollanteil oder aus natürlichen Materialien wie Merinowolle.

Im Vordergrund steht das Gipfelkreuz des Bernadeinkopfs. Im Hintergrund ragt imposant die Alpspitze vor strahlend blauem Himmel empor.

Ran an den Felsen: Schöngänge

Vertikal nach oben ist nicht jedermanns Sache. Einen guten Einstieg in die Welt der Klettersteige bieten die Schöngänge im Wetterstein-Gebirge. Los geht es von der Talstation der Kreuzeckbahn, entweder zu Fuß über breite Wege oder mit der Seilbahn. Von der Bergstation aus führt ein Schotterweg vorbei an der Hochalm direkt auf die Nordwand des Bernadeinkopfs zu. Rechts ragt die Alpspitze in die Höhe. Dort führt ebenfalls ein Klettersteig hinauf, an sonnigen Wochenenden ist der allerdings sehr überlaufen. Am Fuß des Bernadeinkopfs ist es Zeit, Helm, Gurt und Klettersteigset anzulegen. Die Schöngänge führen rechts entlang über Felsbänder, gut mit Stahlseilen gesichert. Vorsicht, links entlang geht ebenfalls ein Klettersteig hinauf zum Bernadeinkopf. Der Mauerläufersteig gilt allerdings als einer der schwersten Klettersteige im deutschen Alpenraum und ist nicht für Einsteiger geeignet. Die Schöngänge hingegen führten ohne große Schwierigkeiten zum Gipfel. Von dort bietet sich entweder der Abstieg über den Nordwandsteig an oder eine weite Runde in Richtung Süden durch wenig begangenes Gelände vorbei an der Bernadeinhütte zurück zur Kreuzeckbahn.

Felsiges, unwegsames Gelände kombiniert mit längeren Gehstrecken sind eine gute Umgebung für den HAIX XVenture GTX. Die Laufsohle aus Gummi ist auch auf nassen Felsen rutschhemmend. Das Zwei-Zonen-Schnürsystem gibt zusätzlichen Halt. Außerdem ist der XVenture eine Alternative für alle, die einen breiteren Fuß haben, da er auf einem breiteren Leisten gefertigt wird. Dadurch, dass der Bergschuh wiederbesohlbar ist und viele Komponenten repariert werden können, ist er über Jahre einsetzbar und schont damit nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Zwei Wanderer sind in den Bergen unterwegs. Um sie herum wächst noch niedriges Gebüsch. Sie gehen auf einen Geröllhang in der Ferne zu. Der zieht sich zu felsigen Wänden hinauf. Dort entlang geht der Weg auf den Schinder. Von Links: Österreischischer Schinder, Schindertor und Bayerischer Schinder.

Für Erfahrene: Der Schinder

Mit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und schon etwas Erfahrung steht einer Tour auf den Schinder in den Tegernseer Bergen nichts mehr im Weg. Dabei besteht die Möglichkeit, gleich zwei Gipfel in einem Rutsch zu sammeln: Den bayerischen und den österreichischen Schinder. Die Strecke vom Wanderparkplatz Valepp zieht sich. Von Norden kommend lichtet sich der Wald schließlich und es geht auf immer steinigerem Grund direkt auf die beiden Gipfel zu. Der Anstieg durch das Kar wird dann anstrengend, der Name Schinder ist durchaus berechtigt. Auf steilem, rutschigem Geröll, auf dem eine gute Profilsohle unerlässlich ist, geht es zum Schindertor. Durch dieses führt eine mit Stahlseil versicherte Kletterstelle. Der Ausblick ist toll, aber die Tour überzeugt vor allem durch ihre physische Herausforderung.

Auch wenn er etwas schwerer ist als andere Modelle, bietet sich ein spezieller Bergschuh wie der HAIX Nature One für so eine Tour an. Er ist mit einer hochwertigen Vibram-Sohle ausgestattet, die über das charakteristische HAIX-Profil verfügt. Ein Geröllschutz aus Gummi umrandet den gesamten Schuh und schützt so das Leder gegen mechanische Einflüsse, spitze Kanten und Nässe. Außerdem bietet die Verstärkung mehr Stabilität auf schräg verlaufenden Pfaden, wenn mehr Belastung auf eine Seite des Schuhs wirkt. Wem der Nature One zu hoch ist, für den bietet sich als Zwischenstufe der HAIX Scout 2.0 an. Der Sohlenaufbau ähnelt dem schwereren Modell, der Schaft ist im hinteren Bereich aber etwas niedriger. Textileinsätze sorgen für hohe Atmungsaktivität, so dass der Schuh im Sommer bei hohen Temperaturen trotzdem angenehm zu tragen ist.

Vorbereitung ist alles

Neben dem passenden Schuhwerk und Bekleidung ist es wichtig, sich auf jede Wanderung richtig vorzubereiten. Tourenbeschreibungen und GPS-Tracks gibt es mittlerweile von vielen verschiedenen Anbietern. Auch ein Blick auf den Wetterbericht ist ausschlaggebend für den Erfolg der Tour. Zu guter Letzt muss jeder seine Fitness und Bergerfahrung realistisch einschätzen. Dann steht einer entspannten Wanderrunde in den Bergen nichts mehr im Weg.

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