Martha King sägt per Hand an einem Baumstamm
Handwerk
Autor: Macey Fix
Fotos: Martha King

Königin der Lumberjills

US-Amerikanerin Martha King überzeugt im internationalen Holzfällersport

Wer an Holzfäller denkt, stellt sich meist einen stämmigen Mann vor, der die Axt schwingt. Wie der stereotype bärtige Mann in Flanell sieht die US-Amerikanerin Martha King nicht aus. Doch ihre Fähigkeiten im Umgang mit Äxten und Sägen haben sie an die Spitze der Holzfällersportwelt gebracht.

Das Mädchen mit der Axt

„Mein Vater ist schuld“, sagt Martha King mit Blick auf ihre Holzfällerkarriere. Als Kind beobachtete sie ihn jeden Tag bei der Baumpflege. Er erzählte ihr Geschichten und zeigte ihr Fotos aus seiner Zeit als Mitglied des Holzfällerteams an der Penn State University. Fasziniert von ihrem Vater führte sie ihr Weg an die gleiche Uni und in das gleiche Team. „Als ich mit 18 Jahren an der Penn State eine Axt in die Hand nahm, war das der Moment, in dem ich meine Bestimmung fand“, sagte King.

Sie war süchtig nach dem Sport, der ein fester Bestandteil ihres Lebens wurde. Seit ihrem Abschluss an der Penn State im Jahr 2011 nahm King weiterhin an Wettkämpfen im Holzfällersport teil. Mittlerweile sind es bis zu 30 Wettkämpfe pro Jahr – weltweit. Dabei hatte sie in ihren Anfangsjahren keine Ahnung, dass es einen professionellen Bereich für Frauen, die sogenannten Lumberjills, überhaupt gibt. „Ich dachte nur: Hey, das ist wirklich cool, das hält mich fit und hilft mir, nach dem Unterricht etwas Dampf abzulassen“, erzählt sie. Heute blickt die 33-Jährige auf internationale Erfolge. „Die Menschen, die ich getroffen habe, die Freunde, die ich gefunden habe, die Dinge, die ich gelernt habe – all das hat mich sehr bereichert.“

Martha King sägt mit einer langen Säge eine Scheibe von einem dicken Baumstamm ab

Eine Frau sägt sich an die Spitze

King erinnert sich an die Anfänge des Holzfällersports: „Bei den Wettbewerben durften Frauen zunächst nur sägen. Doch meine Vorgängerinnen haben hart gearbeitet, sodass sie auch hacken und in weiteren Wettbewerben antreten konnten.“ Nach dem Motto „Sky is the limit“ möchte Martha diesen Weg weitergehen und Neueinsteigerinnen so gut sie kann unterstützen.

Im Mai diesen Jahres ging es für sie nach Wien zum STHIL TIMBERSPORTS® International Women Cup. King ist es gewohnt gegen Frauen anzutreten, ein reiner Frauenwettbewerb jedoch war nochmal eine andere Herausforderung. „Die Frauen, die dort antreten, sind die besten ihres Landes“, erklärt sie. „Somit wächst der Druck enorm.“ Für sie sei es eine große Ehre gewesen, auf solch starke und leidenschaftliche Konkurrentinnen zu treffen. Diese Erfahrung krönte sie am Ende mit dem ersten Platz.

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