Eine Kolonie von Königspinguinen schart sich zusammen
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Autor: Stefan Schmidt
Fotos: Robert Marc Lehmann, Paula Kormos

Königspinguine auf Südgeorgien

Robert Marc Lehmann ist Meeresbiologe, Forschungstaucher und preisgekrönter Naturfotograf. In HEROES WORLD verrät er die Geschichten hinter seinen Bildern.

Robert Marc Lehmann kniet mit Kamera in der Hand auf dem Boden

Südgeorgien ist ein kleines Inselarchipel im Südpolarmeer, irgendwo zwischen der Südspitze Argentiniens und der Antarktis. Die Landschaft ist bergig, karg, trostlos. Üppiges Grün und Bäume sucht man vergebens, ebenso wie größere Siedlungen. Denn auf der ehemaligen Walfangbasis leben heute außer einer Handvoll britischer Regierungsbeamter – die Insel ist britisches Hoheitsgebiet – und ein paar Forschern keine Menschen. Trotzdem kann es auf der Insel ziemlich eng werden.

Denn Südgeorgien ist eines der wichtigsten Brutgebiete des Königspinguins. Die possierlichen Tierchen sieht, hört – und riecht – man schon von Weitem. Wie Robert Marc Lehmann erklärt, ist der Königspinguin nach dem Kaiserpinguin die zweitgrößte Pinguinart der Welt. Die Tiere werden etwa einen Meter groß und 15 Kilo schwer. Bis zu 400.000 Tiere leben auf Südgeorgien. „Das Kalendermotiv zeigt nur einen kleinen Ausschnitt“, berichtet der Fotograf und Meeresbiologe. Die ganze Kolonie ist erheblich größer.

Neben den Königspinguinen leben auch mehrere Millionen Goldschopfpinguine sowie See-Elefanten, Seebären und andere Robbenarten auf Südgeorgien. Das Archipel ist ein wichtiger Lebensraum für diese Tiere, die teils nur dort Kolonien bilden und ihren Nachwuchs großziehen.

So süß die Pinguine auf dem Bild auch aussehen – Robert musste hinter der Kamera die Nase rümpfen. Denn wer Königspinguine beobachten will, braucht einen abgehärteten Geruchssinn. Zehntausende der kleinen Tiere können einen üblen Geruch verbreiten. „Alles ist matschig, alles ist braun und alles stinkt – was für ein schönes Bild“, erinnert sich Robert augenzwinkernd an das Shooting.

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