Fitness
Autor: Inge Fuchs
Fotos: Daniel Rüsseler

Rekorde sind da, um gebrochen zu werden

Vier Freiwillige Feuerwehrleute auf Rekordjagd. Titel sind Nebensache, ihnen geht es um Spenden. Als „Club der blauen Helme“ kämpft die Truppe unter anderem für krebskranke Kinder und setzt ein wichtiges Zeichen: Keine Gewalt gegen Einsatz- und Rettungskräfte. Nachahmen ist ausdrücklich erwünscht – mit Tipps für die eigene Charity-Aktion.

Gemeinsam etwas bewegen

Schon wieder Karneval? Die Menschen in Köln verdrehen die Köpfe, als ein vollbekleideter BFE-Trupp Richtung Messegelände marschiert. Die Polizisten schwingen sich auf Spinning Bikes und strampeln los. Dann besetzen Feuerwehr, THW und Bundeswehr die Sattel. Die Kilometer schießen nach oben. Knapp 3200 Kilometer sind es insgesamt geworden, was eine Spendensumme von über 4000 Euro ausmacht. Hinter der Aktion steckt der „Club der blauen Helme“; genauer gesagt Ingo, Klaus, Jörg und Daniel. Auf der diesjährigen FIBO, der Weltleitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit, vereinen sie die Blaulichtfamilie unter dem Slogan „Keine Gewalt gegen Einsatz- und Rettungskräfte“. Fernsehteams richten ihre Kameras auf die Radler in Uniform. Messebesucher bleiben an der Attraktion förmlich kleben. Zusammen mit der Stiftung sportsforcharity verwandeln die Jungs die erstrampelten Kilometer in bare Münze. Doch die FIBO war erst der Anfang. Dieses Jahr wollen die Feuerwehrmänner unter anderem ein Event auf Wasser starten und einen Marathon in Helsinki laufen.

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Kilometer
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In der Vergangenheit konnten sie mit verschiedensten Charity-Aktionen bereits über 75.000 Euro Spendengelder sammeln. Die Summen teilen sie meist auf und spenden an verschiedene Organisationen. Immer dabei: Eine Initiative gegen Krebs, vor allem Kinderkrebs. Die Vier wollen motivieren und zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. „Die Kinder können schließlich auch nicht sagen: ‚Ich lass jetzt eine Chemo weg, weil’s nervig ist‘“, erklärt Klaus und sein Kamerad Ingo ergänzt: „Einmal angefangen, ziehen wir auch durch!“. Stets das Ziel im Auge, möglichst viele Spendentaler zu sammeln, um bald die 100.000-Euro-Marke zu knacken.

Klaus vom Club der blauen Helme in Feuerwehrmontur auf dem Spinning Bike

Motiviere dich und andere: Tipps für deine Charity-Aktion

Ob als Teilnehmer oder Organisator – für einen Charity-Lauf braucht es eine solide Planung, starke Partner und genügend Zeit für die Vor- und Nachbereitung. Ingo, Klaus und Jörg verraten ihre Tipps.

Ihr seid eine Freiwillige Feuerwehr und seht eine coole Aktion, die ihr umsetzen wollt? Schreibt die Organisatoren einfach an und stellt eure Fragen! Ihr habt im Ort kleine Firmen, die ihr ins Boot holen könnt? Dann geht auf sie zu und stellt ihnen euer Konzept vor. Ob finanzielle Unterstützung oder Sachspenden, beides kann euch bei der Umsetzung eurer Aktion helfen. Wichtig: Lasst euch von Absagen nicht entmutigen. Setzt euch kleine, realistische Ziele und verteilt die Aufgaben gerecht im Team.

Weihnachtszeit ist Spendenzeit! Deshalb sind Sponsoren zum Jahresende oft interessierter an Charity-Aktionen als zum Jahresbeginn. Doch stellt die Sponsoringanfrage rechtzeitig, da viele Firmen ihr Budget oft schon im Vorjahr planen.

Kündigt eure Pläne rechtzeitig bei Polizei und Ordnungsamt an und lasst euch die Durchführung bestätigen. Wer haftet, wenn was passiert? Definiert unbedingt einen Haftungsausschluss. Schafft eine Möglichkeit, Spendenquittungen auszustellen. Das ist gerade für größere Firmen wichtig. Und kommuniziert transparent, wo das Geld hingeht.

Wie ihr euch auf eure sportlichen Events vorbereitet, ist natürlich individuell. Beim Club der blauen Helme ist jeder unterschiedlich aktiv. Zwei- bis dreimal pro Woche trainieren die Jungs gemeinsam – ein echter Motivationspush! Trainiert unbedingt auch in eurer Einsatzkleidung, falls das Teil der Challenge ist, denn der Hitzestau ist komplett anders als im Sportdress. Eine starke Rücken- und Bauchmuskulatur verhindern Schmerzen im Nachgang. Eine heiße Wanne ist eine wohltuende Entspannung nach dem Event. Doch ihr solltet unbedingt in Bewegung bleiben: Ausgleichende Bewegungen reduzieren den Muskelkater.

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