Schreinerin on Tour

Mara ist 24 Jahre alt und Schreinerin aus Nürnberg. Wenn sie nicht gerade im Familienbetrieb arbeitet oder für ihren Betriebswirt büffelt, reist sie mit ihrem selbstausgebauten Van herum. Wir haben mit ihr über ihre Weiterbildung und die Freiheit auf vier Rädern gesprochen.

Welche Weiterbildung machst du gerade?

Ich bilde mich zur Betriebswirtin weiter. Dafür habe ich zuerst meinen Meisterkurs im theoretischen Teil absolviert, jetzt mache ich grad meinen Fachwirt und der letzte Schritt ist der Betriebswirt.

Warum nimmst du diesen Weg auf dich?

Wir haben eine Firma, die mein Vater leitet und die ich sehr gern übernehmen würde. Da ist die beste Voraussetzung, den Betriebswirt zu haben.

Hand aufs Herz: Wie läuft‘s?

Schule und Baustelle sind auf alle Fälle zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Auf der Baustelle gefällt es mir auf jeden Fall besser als sich in der Schule den Arsch platt zu sitzen. Aber ich muss da einfach durch und wir sind auf einem guten Weg.

Zwischen Fach- und Betriebswirt kannst du die Pause für Urlaub mit deinem Van nutzen. Wie kommst du zu diesem schönen Gefährt?

Ich habe mir vor zwei Jahren einen Van zugelegt, weil ich das Gefühl von Freiheit genießen möchte, und das kann man in meinen Augen am besten auf vier Rädern in einem ausgebauten Wohnmobil.

Was sind die Highlights in deinem Van?

Zuallererst, dass ich alles selbst umgebaut habe. Dafür habe ich mit Pausen knapp zwei Monate gebraucht. Ein Highlight ist, dass ich durch den Einbau einer Drehkonsole den Beifahrersitz umdrehen kann. Unterm Bett habe ich viel Stauraum und es versteckt sich sogar ein ausziehbarer Tisch zum Outdoorgrillen darunter. Außerdem habe eine Küchenzeile mit kleinem Waschbecken, eine Dachluke und Schränke an der Seitenwand verbaut. Superpraktisch ist der kleine Klapptisch, den ich Euch noch zum Nachbauen zeige.

Wo warst du bisher mit deinem Van?

Ich war schon zweimal damit in Italien, dieses Jahr soll’s wieder an den Gardasee gehen.

Gibt es eine verrückte Geschichte, die du unterwegs erlebt hast?

Letztes Jahr bin ich nach Italien gefahren und ich habe schon gemerkt, irgendwie ist er ziemlich laut. Und dann ist es auch ganz schnell gegangen. Das Thermostat ist senkrecht nach oben geschnellt und wir sind im Tunnel stehen geblieben. Ich hatte Herzrasen und Todesangst. Die Kühlflüssigkeit ging zu Ende, außerdem ist der Lüfter vorne zusammengeschmolzen. So kam kein Fahrtwind mehr rein und es hat einfach alles verbrannt gerochen. Wir wurden abgeschleppt und nach Deutschland gebracht. Das war unsere innigste Erfahrung.