Feuerwehrfrau Meghann läuft auf dem FireFit Parcours
Einsatz
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Autor: Julia Simon
Fotos: Hanno Meier

Extremsport Feuerwehr

Das sind die FireFit Championships

Du bist bereit. Ein schrilles Piepen – das ist das Startsignal für Deinen Einsatz auf dem HAIX Tower! Mit 20 Kilogramm Schlauchpaket über der Schulter und Atemschutzgerät auf dem Rücken stürmst Du die 60 Stufen hinauf. Vor Dir liegen die härtesten zwei Minuten im Sport. Was für Normalsterbliche utopisch klingt, ist für Feuerwehrsport-Fans Adrenalin pur.

Das Sportspektakel FireFit Championships

An den Start geht es im Einzellauf, im Tandem oder in der Staffel mit drei bis fünf Kameraden. Die Staffel eignet sich für sportlich Aktive zum Einstieg in den Feuerwehrsport. Hier ist Teamgeist gefordert. Die Anfeuerungsrufe untereinander auf der Strecke werden laut. Das Atemschutzgerät wird „locker“ auf dem Rücken getragen – Maske und Atemluftanschluss entfallen. Der Einzellauf gilt als Königsdisziplin, der unter angeschlossenem Atemschutz alles abverlangt. Beim Tandem entscheidet nicht nur eine schnelle Laufzeit, sondern vor allem das Geschick beim Flaschenwechsel: Auf der Hälfte der Strecke wird als „Staffelstab“ die Atemluftflasche an die Partnerin oder den Partner übergeben. Auf dem zwölf Meter hohen Turm angekommen, bleibt keine Zeit, die Aussicht zu genießen. Man zieht einen weiteren Feuerwehrschlauch herauf, bevor es wieder hinunter zur nächsten Station geht. „Schnelle Schläge!“, ruft das Publikum, während der Hammer Zentimeter für Zentimeter den Zylinder der Force-Machine nach vorne hämmert. Dann ein Klapps vom Schiedsrichter: Das Signal zum Weitersprinten. Der Slalomlauf wirkt schon beinahe wie Erholung, bis ein gefüllter Feuerwehrschlauch am Parcours-Ende darauf wartet, über 23 Meter gezogen zu werden. Im Türrahmen angekommen heißt es „Wasser marsch!“. Mit dem Strahlrohr löschst Du die Zielmarkierung.

Fitness als Lebensversicherung

Der Wettbewerb basiert auf den Aufgaben im Brandeinsatz: Treppen steigen, Schläuche transportieren, verschlossene Türen öffnen, Menschenrettung und Löschen. Seit 27 Jahren wird der Wettbewerb in Kanada ausgerichtet – 2016 folgte die erste FireFit Championship in Deutschland. Die eigene Gesundheit kann im Atemschutzeinsatz zur Lebensversicherung werden. Deshalb ist die FireFit nicht nur für sportfanatische Spitzenathleten, sondern für jede Feuerwehrfrau und jeden Feuerwehrmann entwickelt. Die Stationen treiben an die körperlichen Grenzen, wie im echten Einsatz auch. Feuerwehrsport bedeutet, sich nicht nur körperlich, sondern auch mental der Herausforderung zu stellen. Besonders im Atemschutzeinsatz ist es wichtig, seine Grenzen zu kennen. Im Training an der freien Luft haben Feuerwehrleute jederzeit die Möglichkeit, abzubrechen. Im Einsatz in einer verrauchten Halle ist das nicht möglich. Nach dem Löschangriff wartet auf dem rot-gelben Parcours der Endgegner: Dummy Randy. Im Rettungsgriff geht es rückwärts mit der 80 Kilogramm schweren Puppe ins Ziel. Auf 30 Metern heißt es, Zähne zusammenbeißen und bloß nicht loslassen, denn das neue Aufnehmen fordert nur zusätzliche Kraft. Am Ende ein Knall auf die Zielmatte – geschafft! Egal, ob im Einzel, andem, als Staffel oder Team, ob Mann oder Frau, jung oder alt – wer die Ziellinie überschreitet, ist ein echter Hero.

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